Mit dem Bezug des Sportplatzes Alpenquai im Jahre 1935 wurden innerhalb der Senioren- und Veteranen-abteilung des FC Kickers Stimmen laut, welche den Bau einer Bocciabahn auf dem Areal des FC Kickers forderten. Das aus dem Tessin importierte Bocciaspiel schien einigen Kickers-Mitgliedern eine gute Möglichkeit zu sein, um älteren Spielern, denen die Jagd nach dem runden Leder zu anstrengend geworden war, weiterhin den Kontakt zum Hauptverein zu ermöglichen. So wurde in unzähligen Fronstunden eine Bocciabahn gebaut und im Jahre 1936 die Untersektion BSK gegründet.
Die Vermutung der Gründungsmitglieder erwies sich als richtig, wollten doch im Verlaufe der Jahre immer mehr Fussballer dem wesentlich gemütlicheren Spiel frönen und der BSK beitreten. Der Umzug im Jahre 1963 ins heutige Stadion Tribschen hatte zur Folge, dass auch die Bocciabahn neu aufgebaut werden musste. Die neuen Bahnen wurden von den Mitgliedern der BSK in Frondienst erbaut. Mit vereinten Kräften wurden zwei schöne und faire, leider aber auch der Witterung ausgesetzte Bahnen erbaut, die das Bocciaspielen nur bei schönem und trockenem Wetter erlaubten. So erstaunte es nicht, dass innerhalb der nunmehr fast 30 aktive Boccianer umfassenden Sektion der Ruf nach einer Überdachung der Anlage immer lauter wurde. Einerseits ging es vor allem um die Ausdehnung der Spielmöglichkeiten, andererseits hatte sich Boccia in den 60er Jahren auch in der deutschsprachigen Schweiz zu einem Sport entwickelt. |
Man sprach auch bei den Kickers nicht mehr nur von Spiel-, sondern auch von Trainings Abenden. Zahlreiche Kantonalmeistertitel und gute Resultate von Kickers Spielern an Schweizer Meisterschaften erleichterten den Entscheid zum Bau einer Bocciahalle. In mehreren Phasen wurde, wiederum fast ausschliesslich in Frondienst und von bewährter clubeigener Bauleitung, die heute bestehende Anlage erbaut, welche ohne Übertreibung zu den schönsten des ganzen Landes zu zählen ist.
An der GV 1974 entschieden unsere ehemaligen Vereinsmitglieder, die Halle zu überdecken. Im Juni 1975 erfolgte nach rund 3monatiger, intensiver Bauzeit und unter der hervorragenden Bauleitung von Turi Grüter und Mäni Mathys in rund 3000 Frondienststunden die offizielle Eröffnung. Es war ein Meilenstein in der Geschichte der BSK, an der Eröffnungsfeier waren sogar Vertreter der Stadt anwesend. Baudirektor Matthias Luchsinger und Grossstadtratspräsident Karl Weiss. Beilage 1: Zeitungsbericht Luzerner Tagblatt 17. Juni 1975 Der erste Ausbau vom Schluch erfolgte im Jahr 1979. Die Fassadenfront und Decke wurden isoliert. Die Seitenwände und die Decke wurden getäfert, ebenso neue Schiebefenster (nach oben öffnend) installiert. Der Schluch wurde ab diesem Zeitpunkt mit portablen Elektrostrahler geheizt. Um vom damaligen Restaurant Schluch auf die Bocciabahn zu gelangen, brauchte es natürlich eine Treppe und Türe. Für den ganzen Umbau Schluch besteht ein sehr detaillierter Baureport mit Datum vom 11. August 1979 und unterzeichnet von Arthur Grüter. Beilage 2: Umbau Schluch |
1990 musste das Hallendach saniert werden. Bei dieser Gelegenheit entschied man sich gleichzeitig auch die Halle neu zu isolieren. Dabei wurde die Hallendecke der Bahnen nach unten verlegt und getäfert. Die bisherigen Kunststoffplachen an den Seitenwänden wurden ersetzt und neu Schiebefenster eingebaut. Der Einbau der Hallenheizung sollte von nun an das Spielen an kühleren Abenden und über den Winter ermöglichen.
1991 sind die Sandbahnen durch einen pflegeleichteren Kunststoffbelag ersetzt worden. Die Firma Bürgin aus Ascona hat damals nach sehr vielen Vorarbeiten der BSK-Vereinsmitglieder den ersten Kunststoffbelag eingelegt. Die erste Sanierung des damaligen Kunststoffbelags erfolgte im Jahr 2009. Beilage 3: Kunststoffbahnen Um das großartige Bocciadromo abzurunden, haben die Mitglieder der BSK im Jahre 1999 beschlossen, dieses mit seiner kleinen Kantine (heute Stübli genannt) den Bedürfnissen baulich anzupassen und zu modernisieren. Dank gutgesinnten Mitgliedern und Freunden konnten die finanziellen Mittel (mit Anteilscheinen von insgesamt CHF 250’000) für den Bau sichergestellt werden. Ein Generalunter-nehmen sowie wiederum viel Frondienst von unseren Mitgliedern haben ein schmuckes Clubhaus entstehen lassen. Wir sind stolz auf das im Jahre 2000 eingeweihte Clubhaus. Alle Anteilscheine wurden bis Ende 2005 wieder zurückbezahlt. |
2002 wurde die Aussenwand zur Tribschenstrasse neu isoliert und gleichzeitig mit neuen Fassadenplatten versehen. Im gleichen Projekt ist der Schluch neugestaltet und isoliert sowie getäfert worden. Ebenso erfolgt der Einbau von Radiatoren und eines neuen Bodenbelages. Ab diesem Zeitpunkt konnte der Schluch über die Zentralheizung temperiert werden und man konnte diesen nun für Sitzungen und Gespräche sehr gut nutzen.
In den vergangenen Jahren haben wir mit sehr viel Eigenleistung in unsere Anlage investiert. So wurde u.a. die Umstellung der Ölheizung auf Gas vorgenommen, neue Bodenplatten auf der Restaurant-Terrasse verlegt. Die ganze Kaminanlage für die Hallenheizung wurde durch rostfreie Materialien ersetzt. Auch der Küchenumbau und die Entlüftung waren für uns eine sehr grosse Herausforderung und mit sehr grossen Kosten verbunden. Die Beleuchtungen im «Schluch» und im «Stübli» haben wir in den Jahren 2017 und 2019 auf LED umgerüstet. Auch die BSK möchte etwas für die Umwelt und Nach-haltigkeit beitragen. Deshalb haben wir im Jahr 2021 auch das Projekt Hallen-beleuchtung mit LED umgesetzt. Gleichzeitig bei der Installation der neuen LED-Beleuchtung in der Halle haben unsere Elektrikerfachleute alle alten Kabel aus dem Hallendach entfernt und neue Kabel und Verteilerdosen installiert. Alle neuen Kabel wurden fachmännisch beschriftet, so dass bei zukünftigen Arbeiten genau nachverfolgt werden kann, was heute, wo und wie verlegt wurde. Beilage 4: Hallenbeleuchtung |
In den letzten 10 Jahren hat die BSK über CHF 150’000 in die bestehende Anlage für Renovierungen und Erneuerungen investiert. Die Investitionen konnten ohne Fremdverschuldungen bezahlt werden. Ein grosses Dankeschön geht an die BSK Mitglieder, die in diversen Fronarbeitsstunden mitgeholfen haben, die Kosten tief zu halten.
Die BSK hat sich während ihrer Sektionsgeschichte als hervorragende Organisatorin von interkantonalen Turnieren schweizweit einen guten Namen gemacht. Die Glanzpunkte wurden gesetzt mit der Organisation und Durchführung des Schweizer Cups 1978 und der Schweizer Meisterschaft im Einzel 1986. Die Bocciaspieler/innen der BSK dürfen bis heute auf etliche grossen und erfreulichen sportlichen Erfolge auf nationaler und kantonaler Ebene zurückblicken. Der 1976 erreichte Schweizermeistertitel im Dreierteam, ist sicher als das Highlight zu bezeichnen. Mathys Mäni, Hugo Mignoli und Dino Pozzoni waren die damaligen Schweizermeister in Ascona, übrigens dieses Dreierteam war bis dahin das 1. Team, das den Pokal aus dem Tessin mit in die Deutschschweiz mitnahm. Das gelang bis dahin noch keiner Deutschschweizer Mannschaft. Beilage 5: Zeitungsbericht Beilage 6: Zeitungsbericht |
Heute liegt der Schwerpunkt viel mehr auf Geselligkeit und Feierabendsport. Auch die BSK spürt die Überalterung im Bocciasport. Das aktuelle Durchschnittsalter der BSK Mitglieder ist bei 67 Jahren. Immer weniger Mitglieder nehmen an den überregionalen Turnieren teil und spielen lieber an denkantonalen Meisterschaften. An diesen sind jedoch die Rotschwarzen immer sehr stark vertreten und sehr oft auch in den vorderen Rängen anzutreffen.
Leider mussten wir in den vergangenen Jahren auch Abschied nehmen von lieben Kameraden, an die wir uns gerne erinnern und gleichzeitig auch mit diesen Zeilen ihnen gedenken. Aktuell (Stand 31.12.2020) zählt die BSK 52 Mitglieder (42 SBV Lizenzen) und bezweckt wie eh und je die Ausübung, Pflege und Förderung des Bocciasportes, die Pflege von Kameradschaft und Geselligkeit, sowie die Unterstützung des FC Kickers. Die BSK ist stolz, im Jahre 2021 auf ihr 85jähriges Bestehen anzustossen. Wir freuen uns und hoffen, dass wir im Bocciadromo auf Tribschen noch lange tollen Bocciasport spielen und sehen, sowie frohe und gemütliche Stunden in den Kreisen der Boccia Familie erleben dürfen und neue Mitglieder für unseren tollen Sport begeistern und gewinnen können. Überarbeitet und aktualisiert Stand 08.03.2021 AG/BK |
BSK 08_03_2021 AG/BK/©ls
Archiv - LNN und Tagblatt etc.
LNN Tagblatt etc. |
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Luzerner Zeitung - Dienstag, 23.10.2018
Boccia - Luzerner Zeitung – 10.10.2018
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